Vermuschelt in Boulogne-sur-Mer!

Das Problem ist vermutlich allen Seglern bekannt: die „vermuschelte“ Logge! 

Die Logge ist ein Instrument am Rumpf des Schiffes, um die Geschwindigkeit zu messen und setzt sich häufig mit Muscheln und Algen zu, wenn das Schiff längere Zeit im Hafen liegt. 

Da wir dieses Jahr bis zum Start unserer Reise nur wenige Male segelten und mehr mit den Vorbereitungen beschäftigt waren, war unsere Logge ebenfalls fest. Erst versuchten wir die Logge mittels eines Schrubbers zu reinigen, ohne jeglichen Erfolg. Also hieß es: “Einer muss tauchen!” Und weil Papa den Autopiloten zu reparieren versuchte, Mama eine Frostbeule ist und Juli einfach zu sehr mit Lego beschäftigt war, musste Marlon tauchen gehen. Nach dem dritten Versuch hatte er die genaue Lage der Logge ausfindig gemacht und befreite diese von Muscheln, Algen und allem, was sich dort mittlerweile sonst schon so heimisch fühlte. Anhand unserer Anzeige stellten wir zufrieden fest, dass die Logge wieder funktionierte.

Marlon kam gerade aus dem kühlen Nass und wollte sich in der Sonne aufwärmen als ein Mann vom gegenüberliegenden Boot mit einem vielsagendem Blick geradewegs auf Marlon  zusteuerte. Er hatte das Treiben an unserem Boot beobachtet und witterte eine Chance für sich. Er fragte, ob Marlon einmal an der Schraube seines Motors gucken könne, weil dieser bei höheren Umdrehungen nicht mehr richtig rund lief. Hilfsbereit wie  Marlon ist, suchte er nochmals Neptuns Gefilde auf und tauchte ein weiteres Mal ab. Dabei stellte Marlon fest, dass sich ein Fischernetz um die Schraube gewickelt hatte. Mit dem Tauchmesser bewaffnet ging Marlon nochmals auf Tauchstation und befreite die Schraube vom Netz.


Die Arbeit wurde belohnt: der Eigner des gegenüberliegenden Bootes ließ glatt 10 € für Marlons Hilfeleistung springen! Er freute sich riesig, da er den für den nächsten Hafen bestellten Mechaniker abbestellen konnte und damit weiteren Kosten entging und Marlon freute sich über die Unterstützung der Bordkasse. Damit war es eine klassische Win-Win-Situation.
Sollten derartige Einnahmen zukünftig häufiger kommen, müssten wir dann mal unseren Steuerberater fragen, ob diese Einnahmen beim Finanzamt angemeldet werden müssen?