Noch 150 Tage…

Nach 4 Jahren intensiver Planungs- und Ausrüstungszeit ist nun eine der letzten Ausrüstungsfragen gelöst: unser portabler Wassermacher ist gestern per UPS aus Australien geliefert worden. Monatelang musste in schlaflosen Nächten zunächst die Frage der tatsächlichen Notwendigkeit eines Wassermachers beantwortet werden.

Grundsätzlich kann man zweifelsohne auch ohne Wassermacher eine solche Atlantikrunde absolvieren. Wir haben für 4 Personen knapp 500 l Wassertankkapazität. Das reicht schon eine ganze Weile und sicherlich auch, um locker die Zeit von Gran Canaria nach St. Lucia zu überbrücken, zumal wir ja auch zusätzlich Wasser in Flaschen bunkern können. Andererseits sind wir bei der Recherche auf die These gestoßen, dass eine Langhaarfrisur, wie Bianca sie hat, hinsichtlich des Wasserverbrauchs wie ein zusätzliches Crewmitglied zu werten sei. Dazu kommt, dass die Qualität des Wassers, was auf den Inseln und kleineren Tankbooten angeboten wird, unter Umständen doch mal stark variieren kann. Schließlich und endlich ist es einfach sehr verlockend, völlig autark jederzeit absolut sauberes Trinkwasser produzieren zu können, wenn man sich doch zukünftig vornehmlich in abgelegenen Ankerbuchten aufhalten möchte. Unsere Tauchausrüstung wird uns die regelmäßig zur Verfügung stehende Süßwasserdusche sicherlich auch danken.

Nachdem also feststand, DASS wir einen Wassermacher haben wollen, musste dann die -viel schwierigere- Frage beantwortet werden, welcher es denn werden soll. Das Grundprinzip bei allen angebotenen Geräten ist grundsätzlich identisch: aus dem Salzwassers des Meeres wird mittels Umkehrosmose extrem sauberes und damit trinkbares Wasser hergestellt. Hierzu wird durch eine Hochdruckpumpe ein recht hoher Druck erzeugt, mit welchem das Salzwasser durch eine feine Membrane gedrückt wird. Das Ergebnis ist ein Strahl an “salzigem Restwasser” und ein Rinnsal an reinem Wasser. Manche schlagen sogar vor, diesem produzierten Wasser erst wieder Mineralien hinzuzufügen, da es durch den Vorgang nahezu entmineraliert sei. Eine intensive Recherche im Internet und auf der Bootsmesse in Düsseldorf ergab verschiedene Hersteller, welche in der Regel Wassermacher zum Festeinbau anbieten. Diese erfordern notwendige Salzwasserzuläufe und den entsprechende Abläufe nebst Zwischentanks. Dabei gab es auch einige Unterschiede in der Technik.  Der Installationsaufwand und die Kosten für die Anlage sind aber nicht zu unterschätzen. Weitere Löcher im Bootsrumpf für die Zu-und Abläufe des Wassermachers wollten wir schon gar nicht akzeptieren. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass es auf der Gepetho nur recht wenige Borddurchlässe gibt und diese mittels angeschweißter Alurohre alle bis über die Wasserlinie geführt sind. Außerdem spricht einiges dafür, dass die Anlage nach der Langfahrt weiterveräußert werden soll.

Dann entdeckten wir den portablen Wassermacher der Fa. Rainman aus Australien: null Installationsaufwand, einfach zu verstauen und jederzeit an Deck zur Wasserproduktion zu nutzen. Dieser kann dann nach unserer Reise einfach weiterveräußert werden, so dass sich die Investitionskosten letztlich auch in Grenzen halten. Die bisherigen Resonanzen zu diesem Gerät waren positiv; also schnell in Australien bestellt und innerhalb von 3 Tagen geliefert. Perfekt! Das Gerät macht einen durch und durch soliden und gut konstruierten Eindruck. Nun steht den Süßwasserduschorgien, abgesehen von dem Energiebedarf, nichts mehr entgegen: unser Rainman beschert uns 100-140 l Wasser pro Stunde, wobei er dafür über unseren Wechselrichter betrieben 1250 Watt verbraucht.

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